Im Buch „Aus Gmünds vergangenen Tagen“ von Georg Broll ist auch touristische Werbung aus den 1930er Jahren (Erscheinungsdatum des Buches) zu sehen. Diese ist interessant, weil es sich bei der Zeit noch um die Anfangszeit der touristischen Erschließung handelte. Die ersten Schritte, besonders durch die alpinen Vereine, waren bereits gemacht.
In den Bildern sehen Sie Anzeigen vom Gasthof Zur Post, vom Hutmannshaus in der Innerkrems und vom Pflüglhof bei Malta. Alle waren bereits an das Telefonnetz angeschlossen und hatten die Telefonnummern 12, 8 und 1/L3 (wohl ein Teilanschluss der Nummer 1). Man verwendete das Prädikat des Höhenkurorts. Im Gasthof Post warb man mit elektrischem Licht, eigener Fleischhauerrei und Meierei, Autogarage und Mietautos, sowie Postamt im Haus. Das Hutmannshaus als Teil des Gasthofs Sorgo warb als Skiheim mit der Rolle als Ausgangspunkt für Skikurse und Skitouren, Skileherer und Skiführer waren im Haus, elektrischem Licht, reichlicher Verpflegung und Schneesicherheit. Der Pflüglhof positionierte sich als Ausgangspunkt für Wander- und Bergtouren in den Hohen Tauern, Bergführer waren im Haus, Ausgangspunkt für Jagden und vier reichlichen Mahlzeiten in bester Wiener Küche.
Auch die Preise sind interessant. So kostete das Zimmer im Gasthof Post in der Hauptsaison zwischen 6 und 7,50 Schilling, ohne Bett (gemeint ist wahrscheinlich nur Verpflegung ohne Übernachtung) sogar nur 5,50 Schilling. Im Hutmannshaus bezahlte man bei drei Mahlzeiten zwischen 6,50 und 7,50 Schilling und im Pflüglhof bei vier Mahlzeiten ab 5 Schilling. Laut historischem Währungsrechner der Österreichischen Nationalbank, der die Kaufkraft vergleichbar machen soll, entsprechen 7,50 Schilling im Jahr 1935 (Veröffentlichungsjahr des Buches) 31,50 Euro im Jahr 2022.