Der Stadtverein Gmünd – ein Bericht in eigener Sache
Eduart Manhart

Der Werdegang des Stadtvereins Gmünd in Kärnten steht unter wechselnden Überschriften. Je nach gegebener Zeit bearbeitet der Verein die jeweils aktuellen Anliegen der Stadt. Von Beginn an widmet sich der Stadtverein zunächst der Stadtentwicklung. Die beigefügten Abbildungen aus Gmünd sind aus einem ganz bestimmten Grunde älter als hundert Jahre: Sie verkörpern die Zeit Frido Kordons in Gmünd – und damit jene Zeitspanne, auf die sich die Gründung des heutigen Stadtvereins zurückführt.

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Helmut Pfeifhofer – ein Ehrenring-Träger im Porsche-Fieber
Reinhard Kager, Millstatt

Der heute 86-jährige Gmünder Ehrenringträger Helmut Pfeifhofer zählt zu den wenigen, noch lebenden Zeugen dieser Zeitspanne, als sich die Ahnen der heutigen Porsche-Dynastie mit ihrem Unternehmen für wenige Jahre auf der Karnerau niederließen (November 1944–Anfang 1951). Prof. Ferdinand Porsche samt seinem gleichnamigen Sohn, genannt Ferry, zogen mit ihrem Konstruktionsbüro hinter die Fassade einer unverdächtigen Holzfabrik ein. Damals war Helmut Pfeifhofer ein Bub mit gerade sechseinhalb Jahren. Dass nicht nur der allererste Porscheflitzer, sondern mit ihm auch der erste glühende Porsche-Fan überhaupt aus Gmünd stammt, das erzählt die nun folgende Geschichte aus dem Stadtarchiv! Sie transportiert nicht nur die Seele des heutigen Porsche-Museums, es ist auch ein Beitrag zur Kärntner Nachkriegsgeschichte in der Region Lieser-/ Maltatal. Jeder Anfang besitzt einen ganz besonderen Zauber – und verzaubert hat es den in Gmünd heranwachsenden Unternehmersohn Helmut aus der Eigentümerfamilie der Wollwarenfabrik Pfeifhofer in der Unteren Vorstadt von Beginn an.

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Ein Ehrenring für Schwester Clementine
Blandine Unterasinger

Diesmal widmet sich der Bericht aus dem Stadtarchiv der bisher einzigen weiblichen Ehrenringträgerin der Stadt Gmünd. Ein derartiger Ehrenring wird per Gemeinderatsbeschluss als Auszeichnung an Personen vergeben, die im besonderen Maße mit der Stadt und ihrem Bekanntheitsgrad verbunden sind. Bisher summieren sich vierzehn derartiger Würdigungen.

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Eine ehrenwerte Gmünder Familie: Über die Bewohner des Lax-Hauses
Reinhard Kager, Millstatt

Die Familie Lax stammt ursprünglich aus der Schweiz, so Ida Weiss († 2009) im Vorwort von Karl Lax‘ Chronik der Stadt Gmünd. Die Kärntner Schriftstellerin aus Bleiburg, die mit ihm persönlich gut bekannt war, erwähnt in einem Zeitungsartikel aus 1979 ein ehemaliges Schweizer Familienwappen. Es soll aus dem 14. Jahrhundert stammen und sich im Dresdner Wappenarchiv auffinden lassen.

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Ein Spaziergang gegen das Vergessen: Mit einem kleinen Wörterbuch für den Tschiernock-Hang
Ulrike Mengeú

Auf dem vorerst letzten Spaziergang durch die Flurnamen der Stadtgemeinde Gmünds wechseln wir über die Lieser auf den Abhang des Tschiernocks (2088 m). Diesmal interessiert der Bereich zwischen dem Platzgraben und dem Bergausläufer entlang des Nöringgrabens südlich Gmünds. Frido Kordon überliefert uns auf seiner händisch gezeichneten Karte einige Namen, die kein Kartenwerk zeigen wie z. B. den Landfraßgraben als Schrottengraben. Auf dem Nord-Süd gerichteten Ausläufer des Tschiernocks vermerkt er neben dem Rest (1425 m) und dem Gaiszipf (1568 m) noch das Brauseck (1816 m). Der westliche Bergausläufer liegt mit seinem Schlöfkogel bereits außerhalb der Stadtgemeinde Gmünd. Dieser landete von seiner Mundart befreit als Schlafkogel aber auch Schlafkopf (1684 m) in den Kartenwerken. Zu dessen Füßen befinden sich Trasischk und Treffling. Die linksseitigen Hänge der Lieser (KG Landfraß und KG Puchreit) gehören noch nicht lange zur heutigen Stadtgemeinde Gmünd. Anfangs zinsten dort die meisten Huben an das Kloster Millstatt, gingen aber nach Auflösung des Jesuitenordens (1773) in die staatliche Verwaltung über. Das ehemals namengebende Puchreit im Osten Gmünds liegt bereits über die Kuppe des Rests hinweg im Nöringgraben. Erst 1958 fiel der entsprechende Teil der KG Puchreit an die Stadtgemeinde Gmünd, der Rest blieb bei der Gemeinde Krems.

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Noch ein paar Wortklaubereien: Zwischen Krainberg und Drehtalgraben
Ulrike Mengeú

Diesmal starten wir bei der Gemeindegrenze im Osten der Grünleiten-Siedlung und wandern über den Talboden Richtung Krainberg und dann weiter hinauf. Linker Hand lässt man den Turnerhof liegen. Das mittelhochdeutsche turner/türner weist auf einen Glockenturm. Diese Besonderheit bei bestimmten Bauernhäusern befand sich auf dem Dach. Eine derartige Hausglocke rief alle zum Essen oder markierte den Feierabend. Läutete sie außerplanmäßig, konnte es auch ein Hilferuf sein, z. B. bei einem Brand. Beim weiteren Hinaufspuren durch die Bäume liegen rechter Hand die äußeren Höfe des Treffenbodens. In den älteren Regionalkarten taucht meist der nördlichste Hof Otzer auf. Das gesprochene Etzer/Ötzer verweist auf etz als eine umzäunte Weide, das Vieh ließ man atzen = abweiden, also vermutlich ein Hofname nach dem Weideplatz.

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Eine Grenze, ein locus und eine gruone Leiten
Stubeckmanderl

Die vorletzte Folge aus der Artikelreihe über Flurnamen richtet den Blick weiterhin auf den nördlichen Teil der Stadtgemeinde Gmünd, jenseits der Lieser. Westlich der Malta nimmt die Gemeindefläche einen Streifen vom Hattenberg mit bis vor die Ortschaft Saps. Dort legt sich die Grenze in die Malta und mäandert flussaufwärts bis vor den Ortseingang von Fischertratten. Noch vor der ersten Brücke steigt sie aus dem Wasser, spaziert über die Wiese Richtung Landesstraße und biegt dort rechts ab. In Richtung Süden fährt sie wieder bis vor die Siedlung Grünleiten zurück, umschließt diese wie das Dach eines Hauses und klettert anschließend im Zickzack den Krainberg hinauf. In der Folge wandert sie entlang der Kuppe der Ecken weiter hinauf.

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Vom Hueb’nbauer über’n Månås auf’n Forchenbichl
Ulrike Mengeú

Das Stubeck erstreckt sich mit seinem südlichen Ausläufer Ecken (1848 m) zwischen Lieser und Malta. Gemäß der Kärntner Namenforschung steht der Bergname Eck/Egg für eine Berg- oder Hügelkante. Gehäuft findet man ihn für einen Bergausläufer, der sich zwischen zwei Flüsse hineinzieht. Seine am weitesten im Süden liegende Anhöhe erscheint auf der Online-Karte bei Bergfex als Fahrenbühel (1183 m). Bühel findet sich im Mittelhochdeutschen als Bezeichnung für eine Anhöhe oder einen Hügel und geht zurück auf althochdeutsch puhil. Das ältere Kartenwerk zeigt andere Varianten: vom Farchenbichl über den Ferchbichl bis zum Forchariegel findet man ihn auch als Fahrenbichl oder Fährenbüchel. Diese Vielfalt zeigt, wie lebendig und formbar die Flurnamen sind. Mit großer Sicherheit bezieht sich dieser Name auf Föhren (Fohrenbaum bis mundartlich Forchen). Er könnte aber auch in einer ehemaligen Waldweide für die Schweinemast gründen, mittelhochdeutsch Varch = Ferkel. Eine sichere Abklärung wird erst über Recherchen in älteren Aufzeichnungen möglich sein. Etliche Flurnamen lassen sich nicht einfach wie eine Vokabel übersetzen. Vieles bleibt mehrdeutig und unklar. Die folgenden kurzen Hintergründe hierzu ergänzen die beiden Möglichkeiten.

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Ein Vaterberg im Maltatal: Bartelmann und Hattenberg
Ulrike Mengeú

Der Name Bartelmann (2413 m) für die zentrale dreispitzige Gipfelgruppe des Bergmassivs im unteren Maltatal lässt sich mit Bartel auf eine Kurzform von Berthold oder auch Bartholomäus zurückführen. Die Namenforschung erklärt beides über das althochdeutsche beraht, mit der Bedeutung hell, glänzend. Bei der Christianisierung beruft man sich bei Bartholomäus jedoch auf den Apostel aus dem 1. Jhdt. n. Chr., der als Märtyrer stirbt. In der aramäischen Ursprungssprache übersetzt sich dieser Name als Sohn des Tolmai, also ein vollkommen anderer Bezugsrahmen. Der in Kärnten und der Steiermark bekannte Bartel, der als dämonisches Wesen den Nikolaus begleitet und heute zu den modernen Perchtenläufen gestellt wird, hat eine davon abweichende Geschichte. Sprachgeschichtlich kann man Bartel als Nebenform zu Perchtl zwar mit der Percht der rauen Nächte in Verbindung bringen. Neuere Forschungsarbeiten zeigen jedoch, dass diese modernen Bräuche keine historisch belegbaren Verbindungen zu vorchristlichen Kulthandlungen besitzen und sich so auch nicht in Flurnamen finden.

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Ein Besuch in Landfraß
Ulrike Mengeú

Nomen est omen: Die Familie Landsiedler siedelte dort, wo sich ihr mitgebrachter Name auf ganz besondere Weise spiegelt: Der Gegensatz zur Stadt begründet noch heute eine von mehreren Bedeutungen des Wortes Land. Nahe Gmünd nennt sich ein solches Land im Speziellen Landfraß, einst Teil der Katastralgemeinde Puchreit. Die Verwendung von Land wandelte sich je nach Kulturlandschaft. Grundsätzlich bezeichnete es eine Fläche, die dem Fruchtbau diente. Heutzutage verwendet man Landfraß als Hinweis für einen übermäßigen Verbrauch von Grünland für Siedlungen, Gewerbeflächen oder Straßen, der mit Nachteilen verbunden ist. Eine erste Verschriftlichung des Gmünder Landfraß findet man laut Kranzmayer 1503. Er reiht diesen Namen unter die deutschen und erklärt ihn sich über den Bach, der das Land abfrisst. Bei ihm erscheint dieser Name mit scharfem ẞ, wie auch in amtlichen Verzeichnissen bzw. Karten. Wegweiser weichen inzwischen davon ab. Ursprünglich führt sich der Unterschied zwischen ss und sz/ß auf einen stimmlosen Laut zurück, der durch eine Lautverschiebung im Frühmittelalter verschwand, wie es überhaupt interessant ist, dass das Phänomen des Lautschwundes in mehreren Sprachen zu beobachten ist: Nicht nur verschwinden ganze Sprachen, sondern auch die Vielfalt ihrer Laute …

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