Pongratzen: Kirche, Stadttor und Legende
© Reinhard Kager, Millstatt

Pankratius zählt zu den vierzehn Nothelfern und gehört zu den Eisheiligen. In Altbayern verbreitete sich die Pankratiusverehrung bereits in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts über den Missionar Bonifatius. Der Enkel Karls des Großen, der spätere Kaiser Arnulf von Kärnten, vermehrte die Pankratius-Verehrung in seinem Reich. Der Papst rief ihn um Hilfe, um die Stadt aus unerwünschten Händen zu befreien. Arnulf kam diesem Ruf nach und siegte 896 n. Chr. Seiner Überzeugung nach gelang ihm dieser militärische Erfolg nur mit Hilfe des Hl. Pankratius, denn am Vorabend dieser Aktion richtete sich sein Gebet an ihn. Mit den Siegesfeiern verband sich die Krönung zum römisch-deutschen Kaiser. Arnulf brachte Pankratius-Reliquien aus Rom. Seither diente dieser Heilige im gesamten Reich als Patron von Ritter und Adel.

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Über Anger, Auen und Tratten und verschwundene Wehre
Land Kärnten / CC-BY

Rund um die Stadtmauern von Gmünd tauchen die Begriffe Anger, Au oder Tratte mit unterschiedlichen Kombinationen auf. Namen wie Moosanger, Karnerau oder Riesertratte hören sich selbstverständlich an. Oberflächlich betrachtet sind es bekannte Wörter, sie klingen deutsch. Verstehen wir aber auch, was sie bedeuten? Über die mündliche Überlieferung dieser Flurnamen bewahren sie vor allem Informationen über die alte Kulturlandschaft in der Umgebung Gmünds.

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Lax-Hube: Von zu wenig Ertrag und den Laichzügen der Seeforelle
Ulrike Mengeú

Mit dem Namen Lax verbinden sich in Gmünd ganz spezielle Aspekte. Diese begründen sich in der Gmünder Bürgerfamilie Lax, die ihren Wohnsitz im Lax-Haus am Hauptplatz hatte. So ist es in mehrfacher Hinsicht wert, sich diesem Namen zu widmen und den Hintergrund zu entdecken. Je tiefer man in dieses Wort taucht, umso deutlicher wird seine Vielfältigkeit. Das woerterbuchnetz.de zeigt sein Bedeutungsspektrum. Die Auslegung erstreckt sich vom Fisch bis hin zu einer Geländeformung durch Wasser und wandelt sich mit dem mundartlichen lax zu einem vollkommen anderen Sinn. In Kärnten ist seine Verwendung eng mit dem Element Wasser und den wandernden Fischen verbunden. Das Grundwort Lachs für den zum Zwecke des Laichens flussaufwärts schwimmenden Fisch zeigt sich in den alten Sprachen nahe dem romanischen Wasserwort lacus. Für die nördlichen Sprachfamilien, aus der Heimat des Lachses, belegt sich ein laxey/læx, für das Slawische ein *losós und im Althochdeutschen landet es als lahs, mit dem in Kärnten auch die Seeforelle bezeichnet wurde. Auf diese sprachliche Besonderheit des Kärntner Lax‘n verweist bereits das alte Grimm’sche Wörterbuch. Welcher Sprachfamilie dieses uralte Kärntner Wort Lax’n letztendlich entstammt, ist hier nicht Thema. In der Vergangenheit wanderten jedenfalls etliche Sprachen durch die Region.

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Namen als Geschichtsquelle – Ein Archiv in der Landschaft
© Reinhard Kager, Millstatt

Die folgende Artikelserie der Stadtnachrichten Gmünd beschäftigt sich in elf Folgen mit Namen der Stadtgemeinde Gmünd. Diese Wörter übermitteln als lebendige Sprachzeugnisse jahrhunderte-, in speziellen Fällen sogar jahrtausendealten Klang der Landschaft. Dass die Namenkunde mit vielfältigen Aspekten zur Regionalgeschichte beitragen kann, wird in dieser vorangestellten Einleitung behandelt.

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