Ein Vaterberg im Maltatal: Bartelmann und Hattenberg
Ulrike Mengeú

Der Name Bartelmann (2413 m) für die zentrale dreispitzige Gipfelgruppe des Bergmassivs im unteren Maltatal lässt sich mit Bartel auf eine Kurzform von Berthold oder auch Bartholomäus zurückführen. Die Namenforschung erklärt beides über das althochdeutsche beraht, mit der Bedeutung hell, glänzend. Bei der Christianisierung beruft man sich bei Bartholomäus jedoch auf den Apostel aus dem 1. Jhdt. n. Chr., der als Märtyrer stirbt. In der aramäischen Ursprungssprache übersetzt sich dieser Name als Sohn des Tolmai, also ein vollkommen anderer Bezugsrahmen. Der in Kärnten und der Steiermark bekannte Bartel, der als dämonisches Wesen den Nikolaus begleitet und heute zu den modernen Perchtenläufen gestellt wird, hat eine davon abweichende Geschichte. Sprachgeschichtlich kann man Bartel als Nebenform zu Perchtl zwar mit der Percht der rauen Nächte in Verbindung bringen. Neuere Forschungsarbeiten zeigen jedoch, dass diese modernen Bräuche keine historisch belegbaren Verbindungen zu vorchristlichen Kulthandlungen besitzen und sich so auch nicht in Flurnamen finden.

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