Die Familie Lax stammt ursprünglich aus der Schweiz, so Ida Weiss († 2009) im Vorwort von Karl Lax‘ Chronik der Stadt Gmünd. Die Kärntner Schriftstellerin aus Bleiburg, die mit ihm persönlich gut bekannt war, erwähnt in einem Zeitungsartikel aus 1979 ein ehemaliges Schweizer Familienwappen. Es soll aus dem 14. Jahrhundert stammen und sich im Dresdner Wappenarchiv auffinden lassen.
Karl Lax († 1974) erwähnt ihr gegenüber den darauf abgebildeten goldenen, nach rechts schwimmenden Lachs im blauen Feld mit silbernen Flossen und einer goldenen Krone – damit zählt es zu den sogenannten sprechenden Wappen. In der Schweiz entwickelt sich ein im Vergleich zum heutigen Österreich sehr unterschiedliches Wappenwesen. In der Schweizer Eidgenossenschaft versehen sich im Spätmittelalter auch Bürger und Bauern mit Wappen. Vor allem die Zünfte nehmen mit Vorliebe Gegenstände oder Tiere aus ihren Handwerken in ihre Wappen. Bis vor hundert Jahren stellt der Rhein den größten Lachsfluss Europas. Auch dort handelt es sich bei der mittelalterlichen Fischerei um ein Regal, das man vielfach dem Bann unterwirft. Die Erlaubnis zum Fischen vergibt der König als Lehen. Klöster oder weltliche Herren können es weiterverleihen. Im 14. Jahrhundert beginnen sich die Fischer zu organisieren und bekommen die Erlaubnis zur Zunftgründung.
Auf welche Familienabstammung sich der Schweizer Pass bezieht, den Josef Lax 1848 bei der Studentenrevolte in Wien mit sich führt, ist hier nicht bekannt. Jedenfalls findet sich in der Schweiz noch das 1295 erstmals urkundlich erwähnte Schweizer Lacx. Es spricht sich im Walliserdeutsch als [laggsch] und entstammt dem (kelto-)romanischen lacus = See. Demnach kann man sowohl aufgrund der Aussprache des Namens als auch aufgrund des Wappenmotivs die Herkunft des Familiennamens auf die Zunft der Fischer zurückführen.
In ihrem Vorwort der Gmünder Chronik erwähnt Ida Weiss einen 1640 geborenen Gregor Lax. Die Familienüberlieferung pflegt bereits bei ihm eine Erinnerung als Bergwerksverwalter in der Innerkrems. Die Frage, ob ein Nachweis dieser Aussage möglich ist, kann zurzeit noch nicht beantwortet werden. Nach bisherigem Wissensstand belegt sich in Gmünd als erster nachweisbarer Hausbesitzer ein Johann Lax (genannt 1754), Weinn Gastgeb und Kupferschmied. Ein gleichnamiger Sohn Johann wird 1760 im Leobengraben geboren, zumindest ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es sich bei ihm um einen Sohn handelt. Später begegnet man ihm als Holzmeister des Grafen Lodron, der in den Bergbau einsteigt. Gemeinsam mit den Gewerken Mulli und Ehrfeld aus Obervellach gründet er das Konsortium Ehrfeld-Lax-Mulli. Dieses erwirbt das Obervellacher Schloss Trabuschgen. In der Folge löst sich das Konsortium jedoch auf und Franz Mulli übernimmt das Schloss als Alleinbesitzer. Wer sich die Südwestansicht des Obervellacher Gebäudes betrachtet, kann nicht umhin, eine gewisse Anlehnung zu bemerken. Die frühesten Angaben zu den Besitzverhältnissen des Lax-Hauses entstammen einem Bauforschungsbericht aus Mai 2022. Die beigelegte Tabelle fasst sie zusammen.
Lax-Haus / Besitzer | Jahr der Nennung | Besitzbezeichnung | Quelle |
Johann Lax | 1754 | Weinn Gastgeb und Kupferschmied | Grund- und Hauptbuch Gmünd |
Johann Lax | 1788 | Burgerhaus Nr. 62 ohne gärtl | Josephinisches Flurbuch |
Söhne des Johann: Brüder Josef und Johann Vergleich: Johann übergibt an Josef | 1818 | Haus Nr. 62 + Nr. 65: Köplerhaus und Gartl dahinter | Grundbuchsakt BG Gmünd |
Josef Lax Herrschaftsadministrator | 1827 | Franziszeischer Kataster |
Da die Familie Lax in Gmünd von öffentlichem Interesse ist, wird eine Familientafel beigelegt. Dieser Stammbaum ist keinesfalls vollständig. So bleiben diverse Geschwisterreihen unberücksichtigt. Er konzentriert sich auf die für die Öffentlichkeit relevanten Persönlichkeiten bis hin zu Karl Lax als Chronist Gmünds. Die betreffenden Daten entstammen diversen Quellen, wie zum Beispiel einer Dissertation aus 2022 zu den Abgeordneten des Kärntner Landtags 1848–1838, mit bestem Dank an das Stadtarchiv-Team für ein paar Ergänzungen aus den Matrikeln.
Die Dissertation zu den Abgeordneten des Kärntner Landtags führt einen Vater Johann Lax mit seinen beiden Söhnen Josef I. Lax und Franz Lax, nennt aber keinen Sohn Johann. Denn laut Grundbuchsakt des BG Gmünds übergibt ein Bruder Johann 1818 an Josef (siehe Tabelle). Ob es sich bei dem Gräflich Lodron’schen Holzmeister Johann Lax, geb. 1760 im Leobengraben, um den bei der Stadtratsversammlung 1809 zum Gmünder Bürger erhobenen Johann handelt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es könnte sich auch schon um seinen Sohn Johann handeln, der 1818 laut einem Grundbuchsakt seinem Bruder Josef I. die Häuser Nr. 62 und Nr. 65 übergibt. Über den Werdegang jenes Bruders Johann konnten bisher keine Informationen gefunden werden. Um diesen Rechtsstatus zu erlangen, hat jedenfalls ein zehnjähriger Wohnsitz in der Stadt voranzugehen. Dies bedeutet, dass der betreffende Johann zumindest seit 1799 als Einwohner der Stadt wahrzunehmen ist. Im zeitlichen Umkehrschluss zum verliehenen Bürgerstatus kann man daraus weiter schließen, dass der Wiederaufbau nach dem großen Brand 1792 bereits von der Familie Lax vorgenommen wird. Dabei handelt es sich in der Hauptsache nur um den Dachstuhl, so die Bauforschung. Demnach haben die Besitzer großes Glück. Das Alter des bereits seit 1941 unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes am Hauptplatz wird anhand eines frühgotischen Kernbaus auf etwa 1305 geschätzt. Bis zur vorliegenden Bauforschung konnten neun Bauabfolgen/Bauphasen identifiziert werden, inklusive der zuletzt vorgenommenen. Eine namentliche Besitzgeschichte lässt sich jedoch nur bis 1754 zurückverfolgen.
Gemeinsam mit allen anderen Bewohnern der Stadt haben sich die ersten Generationen der Familie Lax in Gmünd etlichen Herausforderungen zu stellen. Bereits vor der Wende ins 19. Jahrhundert beginnt nämlich eine Zeit wahrer Katastrophen für Gmünd, repräsentiert durch die Erdbebenserie aus Januar 1792 (mehr als dreißig Beben), den zwei Wochen danach stattfindenden großen Brand aus Februar 1792 und die zweimalige französische Besetzung (1797–1801 und 1808–1813). Graf Hieronymus Lodron tritt als Majoratsherr in Gmünd auf (1779–1825). Aufgrund des großen Brands muss er privaten Konkurs anmelden. Zwar bleibt das Fideikommiss davon ausgenommen, ist jedoch ebenfalls herausgefordert. Unter anderem wird auch das Stadtschloss wieder aufgebaut. Hieronymus bleibt der Stadt treu und erhält den Dank und den Zuspruch der Gmünder Bürger vor, allem durch seine kluge Vorgehensweise hinsichtlich der Franzosenprobleme. Um 1800 wird zusätzlich der Handelsbetrieb über den Katschberg eingestellt: ein Geschäftseinbruch für die gesamte Stadt, der sich schon über viele Jahre zuvor aufbaut. Gleichzeitig bricht etwa zehn Jahre später das kälteste Jahrzehnt der kleinen Eiszeit aus. Eine zusätzliche Verschlechterung bewirkt der Vulkanausbruch des Tamboras aus 1815. In Europa folgen Wetterkapriolen mit Missernten und weltweiten Hungersnöten. Die globale Durchschnittstemperatur sinkt um 3 Grad Celsius. Die Folgen sind weitreichend. Diese Generation hat wahrlich etliche Probleme zu lösen …
Der Holzmeister Johann heiratet Katharina, geb. Pleisnitzer, die ihm die drei Söhne schenkt. Der erste Sohn Josef I. wird 1782 noch im Leobengraben geboren (insgemein Bernthaler) und bleibt nach bisherigem Wissen unverheiratet. Er wird Graf Lodron‘scher Werksdirektor (Gmünd, Kremsbrücke und Eisentratten) und hält ein kaiserliches Patent auf zehn Jahre für eine neuartige Meilerverkohlungs-Methode.1812–1813stellt er auch kurzzeitig den Bürgermeister von Gmünd. 1848–49 vertritt er die Industrieim Kärntner Landtag. Neben seiner Funktion bei den Lodron’schen Werken besitzt er eine Zeug- und Nagelschmiede und zählt zu den Gutsbesitzern. Die untere Hälfte der Lageralpe im Leobengraben zählt in Form eines Beutellehens ebenfalls zu seinem Besitz. 1830–1859 baut er in der Kreuzeckgruppe im Zauchengraben bei Lengholz Eisenspat ab (bei Kleblach im Drautal). Noch muss es offenbleiben, ob die Lax-Hube ebenfalls zu seinem Besitz zählt. Sobald die etwas aufwändige Recherche hierzu abgeschlossen ist, werden diese Angaben in der Artikelausgabe auf der Webseite entsprechend ergänzt. Aufgrund seiner fehlenden Nachkommen übernimmt sein Neffe Josef II. aus Ebene Reichenau das Erbe.
Vater Josefs II. ist Franz (1793–1853), Josefs I. jüngerer Bruder. Franz ist Land- und Gastwirt in Ebene Reichenau (Schiestl-Gut, Haus Nr. 22 und 23). Wie sein Bruder Josef I. übernimmt auch er die Funktion eines Abgeordneten zum Kärntner Landtag (1848-49) und wird Bürgermeister von Ebene Reichenau. 1818 heiratet er Theresia Bacher, mit der er mehrere Kinder zeugt, wobei jedoch drei davon sehr früh sterben. Ihr 1824 in Reichenau geborener Sohn Josef II. besucht zunächst das Gymnasium, bevor er sich 1847 bei der Bergakademie in Schemnitz (heute Slowakei, ehemaliges Komitat Hont in Ungarn) einschreibt. Aufgrund der Revolutionsunruhen wird er im März 1848 als nicht-ungarischer Student nach Wien verwiesen. Man erwähnt Studiengänge unbekannter Richtung mit einem Studienabbruch ohne Abschluss. Denn seine Begegnung mit der Wiener Oktober-Revolution 1848 endet – nach einem Straßenkrieg – mit einer 31tägigen Geiselhaft. Feldmarschall Fürst Windischgrätz nimmt insgesamt zwölf Studenten fest. 1849 folgt die Anklage wegen Hochverrats. Nach sechsmonatiger Untersuchungshaft wird er durch eine Amnestie entlassen. Da sein vermögender Onkel Josef I. zwischenzeitlich ohne Nachkommen verstirbt, tritt er die Besitznachfolge in Gmünd an. Dort übernimmt er die vorhandenen Betriebe der Gastwirtschaft, Kupfer- und Nagelschmiede als auch eine Mühle. 1851 heiratet er Theresia Isabella, geb. Lackner. Als nunmehriger Realitätenbesitzer steht ihm die aktive Politik offen. Regional übernimmt er das Bürgermeisteramt zwischen 1862 und 1864. Sein Engagement gilt jedoch vor allem der überregionalen Politik. Bereits vor seiner Wahl zum Bürgermeister stellt er einen von vierzehn Abgeordneten der Kärntner Landgemeinden. Im Landtag verbleibt er zwischen 1861–1869 und 1871–1878. In der vierten Sitzungsperiode 1865/66 vertritt er dort zum Beispiel die Landgemeinden Spittal, Millstatt, Gmünd, Greifenburg, Obervellach und Winklern und arbeitet in diversen Ausschüssen mit, wie z. B. der Territorial-Einteilung, der Gendarmerie oder zur Hebung der Bodenkultur. 1861 zählt er zum österreichischen Abgeordnetenhaus und verkörpert dort den jüngsten Abgeordneten von nur fünf Mandataren, die jünger als 41 Jahre sind. Dort bleibt er Mitglied bis 1867. Sein politischer Erfolg zeigt sich durch sein anschließendes Auftreten im Reichsrat 1867–1870 und 1871–1873. Mit 36 Jahren tritt er dem Klub der Linken bei, danach der neuen Linken und später der Verfassungspartei. In diversen Ausschüssen der Landgemeinden engagiert er sich für die politischen Belange Oberkärntens und wirkt weiterhin als Gemeinderat. So zeigt es jedenfalls eine Aufzeichnung aus 1881, die zum geborgenen Fund im Turmknauf des Stadtturms von Gmünd gehört. Der Österreichische Alpenverein führt ihn in seinen Jahrbüchern als Mitglied. Er erscheint auch als Gründungsmitglied des Naturhistorischen Landesmuseums in Kärnten. Sein Bruder Peter Lax engagiert sich ebenfalls mit großem Erfolg in der Politik. Er bekleidet das Bürgermeisteramt in Reichenau, verkörpert gleichermaßen einen Abgeordneten im österreichischen Abgeordnetenhaus und beteiligt sich an etlichen Gründungen öffentlicher Einrichtungen wie Feuerwehr, Versicherungsverein und Bauernbund.
Bisher ist nur ein Sohn Josefs II. bekannt. In den Kirchenbüchern lassen sich Johann Lax mit seiner Gattin Karolina, geb. Kirchmeyer, nachweisen. Bei dem 1913 in der Malta tödlich verunglückten Josef III. scheint es sich wohl um einen ihrer Söhne gehandelt zu haben. Ihr zweiter Sohn, der spätere Gmünder Schuldirektor Karl Lax (1888–1974), schließt mit seinem großen Einsatz für geschichtliche Belange Gmünds die Reihe äußerst bedeutender, männlicher Familienmitglieder für die Stadt. Neben seinem Lehrerberuf beschäftigt er sich noch als Heimatforscher, Gründer des Gmünder Heimatmuseums (1961), Chronist der Stadt Gmünd und regelmäßiger Autor in der Zeitschrift Carinthia I. des Kärntner Geschichtsvereins wie auch für den Alpenverein. Für den Geschichtsverein berichtet er unter anderem auch über die Erlebnisse seines Großvaters im Sturmjahr 1848. Neben der Volks- und Heimatkunde widmet er sich auch der Geschichte des Kärntner Gebirgsschützenregiments. Er selbst hat an beiden Weltkriegen teilzunehmen und erhält den Rang eines Offiziers. 1988 erinnert „Die Kärntner Landsmannschaft“ an seinen hundertjährigen Geburtstag und an seinen Lebenslauf. Seine Freunde tragen große Namen: Neben Sven Hedin und Ferdinand Porsche zählt auch der Schriftsteller Gustav Renker zu diesen. Die Stadt Gmünd verleiht ihm den Ehrenring, die Republik Österreich das Silberne Ehrenzeichen. Sein historisches Privatarchiv wird seit 2017 im Gmünder Stadtarchiv verwahrt. Er heiratet eine Lehrerstochter aus dem Glantal. Aus dieser Ehe entstammen der Sohn Karl und die Tochter Ilse Tschepper-Lax, die 1987 eine vierte, von ihr erweiterte Auflage seiner Chronik von Gmünd herausgibt.
Die Familie Lax spielt auch für die Gmünder Bürgerfrauen eine besondere Rolle. Laut der Sammlung über die Kärntner Bürgerfrauen von Joachim und Marlies Eichert existiert eine mündliche Überlieferung, dass eine Elisabeth Lax, geb. Lackner, in Anlehnung eines Porträts der Salome Alt die Vorlage für die Tracht der Gmünder Bürgerfrauen geliefert haben soll. Einst erzählte man sich sogar, sie wäre die Tochter des Bannrichters Emperger gewesen, der über Eva Faschauner Gericht gehalten hatte. Da jedoch das Stadtarchiv über handschriftliche Vermerke von Karl Lax verfügt, wird diese Geschichte etwas abweichend davon aufgelöst. Denn wenn es tatsächlich eine Bannrichter-Tochter Elisabeth Lackner gegeben hätte, so könnte es sich durch ihren Geburtsnamen nur um eine illegitime Tochter Empergers gehandelt haben, der selbst aber zwei Mal verheiratet war. Zudem fand die Inhaftierung und Verurteilung der Faschaunerin zwischen 1770 und 1773 statt, demnach fast hundert Jahre vor Anfertigung dieses Ölgemäldes, auf das der Gmünder Chronist Karl Lax ebenfalls deutlich verweist.
Sein Privatarchiv, derzeit verwahrt im Stadtarchiv Gmünd, berichtet aus erster Hand der Familie selbst über die Tracht der Gmünder Bürgerfrauen Folgendes: Als Zeitgenosse setzt Karl Lax die Gründung der Trachtengruppe in das Jahr 1937. Laut seinen handschriftlichen Notizen beschließen die drei Gründerinnen, die Gmünder Bürgerinnen Maria und Elsa Moser als auch Gilberta Breßnik, das Trachtenvorbild für ihre Trachtengruppe Gmünder Bürgerfrauen einem Ölgemälde Josef Meßners (1837–1886). Dieses Gemälde fertigt der Maler und akademische Bildhauer aus Oberdorf bei Rennweg im Jahre 1868. Als Karl Lax dies handschriftlich vermerkt, befindet es sich in seinem Besitz. Das Ölgemälde porträtiert seine Großmutter, die Gattin des Gutsbesitzers Josef II. Lax, Theresia Lax, geb. Lackner, die zu diesem Anlass ein bürgerliches Festkleid trägt. Die beigeschlossene Familientafel zeigt sie in der Generationsabfolge. Da dieses Gemälde von Meßner stammt, kann es auch erst eine Frau Lax aus dem 19. Jahrhundert abbilden.
Die Erinnerung an diese bemerkenswerte Gmünder Familie wird durch die neue Funktion des Lax-Hauses als Kunsthaus in neuen Farben wiederbelebt. Die vorgesehene öffentliche Funktion ihres ehemaligen Wohnsitzes entspricht durchaus dem außergewöhnlichen gesellschaftlich-kulturellen bis hin zu politischem Engagement ihrer einst bedeutenden Familienmitglieder. Mit der Renovierung und Neuausrichtung wird den ehemaligen Bürgern Gmünds gleichzeitig ein ehrenwertes Denkmal gesetzt.
In Karl Lax‘ Privatarchiv fiel ein aus der Zeitung ausgeschnittener Textauszug ins Auge, der ihm offensichtlich sehr bedeutsam erschien und der hier seinen Platz finden soll.
Die Familie tut not
Adalbert Stifter, 1805–1868
Die Familie ist es, die unseren Zeiten nottut,
sie tut mehr not als Kunst und Wissenschaft,
als Verkehr, Handel, Aufschwung, Fortschritt
oder wie alles heißt, was begehrenswert erscheint.
Auf der Familie ruht die Kunst, die Wissenschaft,
der menschliche Fortschritt, der Staat.
Wenn Ehen nicht beglücktes Familienleben werden,
so bringst du vergeblich das Höchste in der Kunst
und Wissenschaft hervor, du reichst es einem Geschlechte,
das sittlich verkommt, dem deine Gabe am Ende
nichts mehr nützt und das zuletzt unterlässt,
solche Güter hervorzubringen. Wenn du
auf dem Boden der Familie stehst, so bist du
nur in vollem Sinne Mensch, wenn du
ganz und rein auf ihm stehst.
Mit bestem Dank an das Stadtarchiv-Team bei der Unterstützung zur Auffindung einiger Daten bezüglich der Familie Lax.
Literatur
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Fritz, Anton: Handschriftliche Aufzeichnungen aus den Ratsversammlungen der Stadt Gmünd aus dem Kärntner Landesarchiv (ab Dez 1793), AHS 2430, Stadtarchiv Gmünd, Ratsversammlung Mai 1809.
Griebel, Julia: Lachs. In: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands. Unter namenforschung.net (28.06.2023).
lateinlex.de: „lacus“. In: Digitale Lernplattform mit Online Latein-Wörterbuch. Online: lateinlex.de (besucht am 28.06.2023).
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Pfeifer, Wolfgang et al.: „Lachs“. In: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. Online: dwds.de/wb/etymwb/Lachs (besucht am 28.06.2023).
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Barnay, Markus: Man ass alte Pferde, Hunde und Katzen: Sabine Sutterlütti studierte die Hungerkrise der Jahre 1816-1818 im Detail, in: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, 07. Dezember 2016. Online: kulturzeitschrift.at (besucht am 04.07.2023).
Boberski, Heiner: Das Monster aus dem Vulkan: Die Vielfalt der Auswirkungen einer Klimakatastrophe am Beispiel 1816 – dem „Jahr ohne Sommer“, in: Wiener Zeitung, 16. Februar 2016. Online: austria-forum.org (besucht am 04.07.2023).
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Siegl, Rudolf: Die Abgeordneten zum Kärntner Landtag 1848–1838: Sozialprofil – Karrieren – Landtagstätigkeit – Vernetzungen. Dissertation Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Kulturwissenschaften. Klagenfurt, Mai 2022. Online: urn:nbn:at:at-ubk:1-45490.
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Weiss, Ida: Der Direktor Karl Lax aus Gmünd. Serie Kärntner Leut von gestern und vorgestern. Kleine Zeitung, 6. April 1979.