Beim ältesten überlieferten historischen Erdbeben in Österreich von 1201 war man sich über Intensität und Ort des Epizentrums lange uneinig. Ältere Studien sahen das Epizentrum bei Murau, während neuere Forschung das Epizentrum eher an den Katschberg rückte. Die Untersuchung von Sedimentschichten im Millstätter See brachte nun das Resultat, dass das Epizentrum beim Katschberg plausibel ist und eine Magnitude von ungefähr 6,4 auf der Richterskala für das Erdbeben angenommen werden kann.
Weiterlesen Das Erdbeben von 1201 und der Millstätter SeeLungau
Die regionalen slawischen/frühslowenischen Namen sind ein Nachhall uralter Zeiten. In der Region dominierte zunächst die Schriftlosigkeit. Diese Epoche sollte man unbefangen und vorurteilsfrei betrachten. Sie gehört zur Geschichte Oberkärntens wie die Epoche der Monarchie. Blättert man im Telefonbuch des Lieser- und Maltatales, findet man in den Familiennamen unzählige Wörter aus der slawischen Sprachfamilie. Noch in der österreichischen Monarchie lebten bis zu dreizehn Sprachen, Deutsch stellte die Verwaltungssprache. Ansonsten hat sich bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein keiner um eine wie immer geartete Hierarchie der Sprachen gekümmert, wichtig war einzig die Loyalität gegenüber dem Kaiser. Mehrsprachigkeit war z. B. ein Karrierevorteil im militärischen Apparat der Monarchie. Heute formuliert die Europäische Union die Vision, dass jeder EU-Bürger sich zumindest dreisprachig verständigen können sollte. Es sind reine Kommunikationsfähigkeiten, die gewisse angenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen, vor allem auch eine Erweiterung des Horizonts. Die Idee, Sprache und Nation als Einheit zu sehen, entstand erst vor kaum mehr als hundertfünfzig Jahren. Auch diese Idee zeigt Vergänglichkeit, neue sind unterwegs: Anpassungsfähigkeit ist gefragt.
Weiterlesen Treffen – Kreuschlach – Perau – Platz: Ach, das sind ja alles NUR NAMEN!?