Eine Grenze, ein locus und eine gruone Leiten
Blick von oben auf ein Tal mit Ortschaften, bewaldeten und grünen Hängen. Im Hintergrund schneebedeckte Berge. Die tiefstehende Morgensonne sorgt für ein Schattenspiel an den Berghängen.
Stubeckmanderl

Eine Grenze, ein locus und eine gruone Leiten

Die vorletzte Folge aus der Artikelreihe über Flurnamen richtet den Blick weiterhin auf den nördlichen Teil der Stadtgemeinde Gmünd, jenseits der Lieser. Westlich der Malta nimmt die Gemeindefläche einen Streifen vom Hattenberg mit bis vor die Ortschaft Saps. Dort legt sich die Grenze in die Malta und mäandert flussaufwärts bis vor den Ortseingang von Fischertratten. Noch vor der ersten Brücke steigt sie aus dem Wasser, spaziert über die Wiese Richtung Landesstraße und biegt dort rechts ab. In Richtung Süden fährt sie wieder bis vor die Siedlung Grünleiten zurück, umschließt diese wie das Dach eines Hauses und klettert anschließend im Zickzack den Krainberg hinauf. In der Folge wandert sie entlang der Kuppe der Ecken weiter hinauf.

Stubeckmanderl

Früh am Morgen legt sich der Schatten durch die schrägen Sonnenstrahlen über die Hänge. Die Kante der Ecken Richtung Stubeck hinauf zeichnet sich ab. Ein Gipfelerlebnis bei Sonnenaufgang bleibt stets in Erinnerung.

Wie das beigelegte Foto zeigt, markiert die frühe Morgensonne durch ihr Schattenspiel diese Bergkuppe. Sie lässt die Sonnalm Stubeck rechts liegen und läuft immer weiter nördlich hinauf bis zum Gipfel des Stubecks. Von dort erstreckt sie sich südöstlich bis zu einer Flur namens Ochsenstand, die sich selbstredend erklärt. Dann wendet sie sich wieder gegen Süden und fällt In der Ronnach wortwörtlich in den Bach, nämlich den Drehtalbach. Diese flüssige Gemeindegrenze plätschert daraufhin ziemlich kurvenreich den Berg wieder hinunter, bis sie in die Lieser mündet. Diese Grenzfindung zwischen Gmünd und Malta beschreibt auf weiten Strecken, wie von alters her Grenzen gezogen wurden: Flüsse und Berge bilden Markierungen, die offenkundig sind und die niemand bestreiten kann. Gewässer konnte keiner unbemerkt verlegen und schon gar nicht Berge versetzen. Die Geschichte der Grenzziehungen war von jeher eine des Streits und der Konflikte – im Kleinen wie im Großen.

Bevor nun die oben fett gedruckten Namen der Reihe nach behandelt werden noch eine kleine Ergänzung zum Manās aus den letzten Stadtnachrichten. Denn auch dieser Flurname läuft eine ganze Weile an dieser heutigen Stadtgemeindegrenze mit. Dies verdeutlicht eine Wanderkarte aus dem Stadtarchiv, die an die sechzig Jahre alt ist. Sie wurde intensiv benutzt, jede Faltung behelfsweise bereits nachgeklebt, kleine Teile fehlen. Sie stammt aus der Reihe der ersten KOMPASS-Wanderkarten, die das kartographische Institut Fleischmann anfertigte. Diese Karte erweitert den Verlauf dieses Manās noch ein ganzes Stück weiter die Kuppe hinauf, noch nach der Wegteilung oberhalb des Forchenbichls bis nahe an die Ecken. In einer frühen Urkunde betreffend Malentein findet sich der Rechtsbegriff predium. Ein solches predium war ein Landgut in Form eines Herrenhofs von sehr weitem Umfang, das mehrere Mansen umschloss, die wiederum in kleinere Einheiten aufgeteilt werden konnten. Derartige Herrengüter unbekannter Größe standen als zwei unterschiedliche Landgüter namens predium Malentein sowohl im Eigentum des Grafen Udalschalk von Lurn († 1115) als auch des Edlen Heimo von Brixen. Udalschalk vererbte sein Eigengut seinem Sohn Graf Adalbero († 1135). Nach heutigem Wissensstand lagen ihre Güter rechtsseitig der Malta – in Flussrichtung – und verbanden sich mit Alt-Dornbach. Heimo wiederum übergab sein predium an den Bischof von Brixen, weil er bei ihm „in Ungnade gefallen war“, so die Urkunde aus 1075–90. Diese Verortung wird wohl ungelöst bleiben … Linksseitig der Malta befand sich nun eine Eigenherrschaft von Walther de Malantin, die sich auf die Burg oberhalb Maltas, der Sonnenburg/heute Ödenfest berief. Aufgrund der Quellenarmut wird es ebenfalls ungeklärt bleiben, ob sich diese Grenze einer Manse auf Walthers Herrschaft oder auf Güter einer anderen Grundherrschaft, wie zum Beispiel vom Bistum Brixen, berief. 1120 übergibt der Edle Dietmar sein predium Kreuschlach an das Bistum Brixen. Jedenfalls liegt die Trennlinie zwischen der Gemeinde Malta und der Stadtgemeinde Gmünd noch heute auf einer alten Vermessungslinie des Hochmittelalters: ein Flurname mit gewichtigem Alter und vielen hundert Jahren treuer Weitergabe von Generation zu Generation.

Eine Richtungsänderung der Grenze liegt vor Saps (urkundlich 1481), später auch Saips oder Säps – 1782: auf der Saps. Die Siedlung verbleibt bei Malta. Dieser Name erscheint als Flurnamenrätsel. Laut dem ersten Kärntner Flurnamenforscher Kranzmayer verweist bereits die Verbindung mit einem Artikel darauf, dass es nicht zu den ältesten Weilern gehört. So kann man auch die Redewendung des Volksmundes „in/auf der Målting“ erst der mittelhochdeutschen Sprachperiode zuweisen. Eine bäuerliche Namengebung vergibt Artikel frühestens ab der Hälfte des 11. Jahrhunderts (1050). Sowohl Kranzmayer (†) als auch Pohl, Kärntens Flurnamenexperten, teilen uns ihre Überlegungen zu diesem Namen nicht mit, sondern reihen ihn unter die unklaren Namen. Es gibt nicht viele Flurnamen, die sich dermaßen sperren, dass man keinerlei Hinweise bei den Spezialisten findet. Ohnehin bekommt man erst dann eine wissenschaftliche Auslegung, sobald eine eindeutige alte Verschriftlichung vorliegt. Man kann sich zunächst auf die Suche machen, ob sich im Umkreis der mit dem regionalen Siedlungsausbau beschäftigten Adeligen noch ein zweites Saps finden lässt. Nun entdeckt man nördlich des Klosters in Moggio Udinese in einem Seitental ein ebensolches Saps. Als kleines Nebental der Fella gräbt sich das Aupatal tief in die Kalkberge und verbindet Moggio mit Pontebba. Geschichtlich hat sich dieser Raum ähnlich entwickelt wie Malta. Er liegt im Hinterland genau zwischen zwei uralten Nord-Süd-Verbindungen, der Plöckenpass-Route im Westen bzw. der Kanaltal-Route im Osten. Wege, die bereits die Kelten nutzten und später die Römer ausbauten (östliche Route: Via Iulia Augusta). Beim mittelalterlichen Siedlungsausbau der Seitentäler durch das Kloster vermutet man ebenso noch keltische Restbevölkerung, also eine sprachlich ähnlich gelagerte Siedlungsgegend.

Die nächste Frage ist nun, ob sich irgendwelche Verbindungen zwischen dem Maltatal und dem Kloster in Moggio zeigen. Tatsächlich wird man in der Person des Edelfreien Walther de Malantin fündig. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts tritt er als Zeuge bei Beurkundungen in Moggio auf. Die bayerische Geschichtsschreibung berichtet über ihn als überregional hochangesehenen Reichsherren, eng verbunden mit den Tiroler Grafen und mit Brixen – wie es die Grafen von Lurn vor ihm auch schon waren. Er war ein gefragter Spezialist für Bergbau und pflegte beständige Kontakte zum Patriarchat Aquileia. Er war einer von den glücklichen zehn Prozent, die vom Kreuzzug 1147 (sogenannter Königskreuzzug bis 1149) lebend zurückkamen. Danach findet man ihn auch als Zeugen im Schirmbrief König Konrads für das Kloster Moggio – eines von vielen Beispielen seiner Stellung als nobilis vir. Noch in den Folgejahren zeigt er sich in Angelegenheiten des Patriarchats Aquileia. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass es kein Zufall ist, wenn im Lauf des hochmittelalterlichen Landesausbaus sowohl an der Malta als auch hinter Moggio jeweils ein Saps erscheint. Für ihre Rodungsarbeiten organisierten sich die dafür zuständigen Grundherrschaften Bauern aus allen ihren Verbindungen.

Deshalb wäre der nächste Schritt, ob sich eine Wortwurzel finden lässt, die sich anderen Orts in ähnlicher Weise zeigt. Zum Beispiel findet man ein Sappada im oberitalienischen Piavetal, das ursprünglich mit Bauern aus dem osttirolerischen Pustertal um Sillian-Heimfels besiedelt wurde. Als Rodungsname verweist Sappada auf die vorhergehenden Holzschläge. Das Werkzeug, um das geschlagene Holz wegzuschaffen, wird bairisch als Sapie/Zappin, romanisch zappa = Spitzhacke an einem langen Stiel bezeichnet, womit der Holzknecht, Triftknecht oder Flößer in die Blöcke eingreift, die er weiterschafft. Auch das Maltataler Saps an der Grenze der Stadtgemeinde Gmünd könnte sich in den Zusammenhang mit solchen Rodungen oder dem Abtransport des Holzes stellen, hier vor allem mit dem Holztriften. Es existiert mit der benachbarten Karnerau eine Bestätigung für diese Wortwurzel. Viele Jahrhunderte wurde dort der Holzschlag aus dem ganzen Tal über die Malta getriftet. Der Franziszeische Kataster zeigt noch die Flussarme, die inzwischen zugeschüttet wurden, und die Holzwehr zum Auffangen der Stämme. Es ist zwar ein kleiner Seitensprung, aber das benachbarte Brochendorf stellte Kranzmayer ebenso zu seiner kleinen Restgruppe von sage und schreibe drei Kärntner Dorf-Namen, die er als unklar bis kaum deutbar einreihte. So ist es interessant, im Maltatal in so enger Nachbarschaft zwei derart eigenwilligen Namen zu begegnen.

Interessant ist die vorhergehende Geschichte vor allem mit den Ereignissen rund um die Siedlungsentstehung an der Mündung. Zeitlich befindet man sich mit Walther de Malantin etwa ab 1120 bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts hinein – an die hundert Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung Gmünds (1252). Die Bauforschung setzte die Erbauung der Pankratiuskirche noch vor 1200. Das Mauerwerk der Langkirche zeigte dies deutlich mit seiner Bautechnik. Üblicherweise ging jedem Kirchenbau eine kleine Ansiedlung voraus. Die beiden Experten schlossen eine erste Schutzbefestigung in Form von Holzpalisaden nicht aus. Eine steinerne Befestigung an der Mündung gab es damals noch nicht. Bereits vor zwanzig Jahren verwies die historische Forschung darauf, dass man den Begriff Malontina/Malentin der frühen Urkunden für die gesamte Region um die Malta inklusive des Mündungsgebietes zu verstehen habe. Die Eigenheit des Namens Malta, sowohl für den Fluss als auch für das Tal und die Hauptsiedlung verwendet zu werden, zeigt bereits dieses Gesamtgefüge. Das urkundliche locus Malontina wird in den frühen Urkunden zur Verortung des grundherrschaftlich verwalteten Siedlungsverbunds verwendet …

In diesem 12. Jahrhundert vollzog sich zusätzlich für das gesamte Gebiet ein Eigentümerwechsel. Frühestens 1124 schenkte Adalbero, der Sohn des Grafen Udalschalk, auf Befehl seines Bruders Bischof Altmann von Trient sein predium Malentin der Propstei Suben. Mit dem Tod Altmanns (1149) starben die Grafen von Lurn im Mannesstamme aus. Dies war das Eintrittstor für Salzburg über den Katschberg hinweg. Die rechtlichen Vorgänge rund um Bischof Altmanns Zweitstiftung des Klosters Suben im heutigen Oberösterreich lenkte der Salzburger Erzbischof Konrad geschickt nach den Interessen des Erzbistums. War er es doch, der dem jüngsten Grafensohn von Lurn das Amt des Bischofs von Trient vermittelt hatte. Denn obwohl Suben kirchenrechtlich der Diözese Passau zu unterstellen gewesen wäre, ging es an Salzburg. Die Entscheidung der Propstwahl des Klosters übergab Bischof Altmann dem Domstift Salzburg, eine juristische Person, die weltliche als auch geistliche Unterstützung für den Erzbischof darstellte, der aber den Handlungsrahmen vorgab. Das Archivmaterial Subens ist nicht mehr vollständig und auf verschiedene Archive verteilt. Auch die Anfänge der Siedlung an der Mündung liegen nach wie vor im Schatten, man kann jedoch Umrisse erkennen. Die Kreuzung, an der sich die Wege dieses locus Malentina und der Ansiedlung an der Mündung namens Gmünd endgültig trennen sollten, kann nur über Umwege angedeutet werden. Hierbei helfen die damals entscheidungsbefugten Personen, ihre Verbindungen zueinander und die überregional bedeutenden Ereignisse, in die sie eingebunden waren. Mehr darüber in einem eigenen Artikel.

Franziszeischer Kataster 1826

Folgt man nun der Gemeindegrenze flussaufwärts weiter, bis zu ihrem nördlichsten Punkt im Maltatal, so erscheint dort Fischertratten. Der Name erklärt sich selbstredend. Das mittelhochdeutsche trate > Tratt = wo das Vieh herumtritt verbindet sich mit dem Beruf des Fischers zu einem zweigliedrigen Namen. Der Franziszeische Kataster zeigt die ursprüngliche Fischertratte östlich der Malta entlang Richtung Karnerau und unterscheidet zwischen der Fischertratte und dem Fischertratter. Diesen Tratter kann man hier als Bewohner der Tratte erkennen, was auch in vielen Fällen zum Familiennamen Tratter oder Trattnig führte. Das ganz Eigentümliche dieses Doppelnamens liegt darin, dass die Tätigkeit des Mannes der Tratte ihren Namen gab, aber die Tratte selbst wiederum dem Fischer seinen Familiennamen. Zwei Wörter führen hier sozusagen einen Tanz miteinander. Die mit Beginn des 19. Jahrhunderts bescheidene Siedlungseinheit von fünf Gebäuden samt einer kleinen Kapelle besaß schon damals ihre Brücke. Bei der Anfertigung des Katasters trug der Beginn dieser Siedlung noch den Doppelnamen Hilpersdorfer Aue. Diese Auen zogen sich quer über den Talboden hinweg bis oberhalb des heutigen Turnerhofs (mittelhochdeutsch turner/türner = Turmwächter/-bläser bis hin zum Glöckner) zu Füßen des Krainbergs. Solche Auen waren Wiesen am Wasser oder in Wassernähe, die zum Abmähen bestimmt waren. Zu den zwei urkundlich unterschiedlichen Hilpersdorf-Quellen (1280 Hilpotsdorf, 1420 Hilprechtstorff) lassen sich laut Kranzmayer sowohl ein Hiltprecht als auch ein Hiltipolt erkennen. Solcherart Dorfnamen berufen sich dabei auf den Dorfgründer/Grundherrn. Der auf dem Kataster rechts oberhalb Aue auftauchende Flurname Scheiben entstammt dem mittelhochdeutschen schîbe und bezieht sich auf die Krümmung der Malta oder eines Weges.

An der Wohnsiedlung Grünleiten verlässt die Grenze die Straße und biegt links in die Wiese hinein. Dieser Name wird heute vorwiegend für die Bezeichnung der Wohnsiedlung verwendet. Es handelt sich dabei ursprünglich um einen Flurnamen. Laut dem Franziszeischen Kataster (Grünnleithen) bezog sich dieser auf die Abhänge rund um den Treffenboden, beginnend etwa unterhalb des Bauern Otzer (von etz = umzäunte Weide/Weideplatz, davon atzen = abweiden lassen) bis an den Kalvarienberg heran. Diesem Bergnamen liegt das lateinische calvaria = Schädel zugrunde und ist nichts anderes als eine Übersetzung von Golgatha= Schädelstätte. Dieses Wort ist ein uralter Flurname für einen Platz in Jerusalem, der sich noch über das Alte Testament hinweg zurückverfolgen lässt, bis hin zum Grab des Adam.1Wer mehr darüber wissen möchte, findet eine gute Zusammenfassung unter Kalvarienberg [Anm: offenbar eine deutsche Übersetzung des Wikipedia-Artikels Calvary]. In Europa bezieht sich der Name auf die Kreuzigungsstätte in Jerusalem mit den Leidensstationen Christi. Wo drei Kreuze aufgestellt wurden oder andere Nachbildungen der Passion Christi, wurde es ein Kalvarienberg.

In der Sprache der Gegenwart erscheint die Grünleiten einfach als grüne Leiten, mit Bezug auf die Farbe Grün. Sprache ändert sich, langsam und unauffällig. So verrät auch dieser Flurname erst dann seine Bedeutung, wenn man weiter in die Vergangenheit der Wörter geht. Das althochdeutsche gruoni stand neben der Farbe Grün vor allem für den Pflanzenwuchs, das fruchtbare Grün der Vegetation, also für die im Saft stehenden Pflanzen im Hinblick auf ihr Wachsen. Es stellte gleichzeitig auch das Gegenteil von trocken/verwelkt dar. Hierher stellt sich auch das Grummet (grüen-mat) = Gras, welches grüen gemäht wird, nicht reif wie das Gras bei der Erstmahd. Speziell das bairische gruen(en) = keimen, sprossen bildet mit der Farbe Grün ein Begriffspaar. Dieses Grünleiten fügt sich in eine ganz besondere Ansammlung von Flurnamen im unteren Maltatal.

Bei diesem Grün handelt es sich nämlich um ein ganz spezielles Schlüsselwort einer uralten Flurnamenkombination. Es ist Teil einer ganzen Flurnamenreihe, mit der sich das untere Maltatal rund um den Bartelmann als neuer Fundplatz einer heidnischen sakralen Landschaftsnamengebung herausgestellt hat. Damit verbunden ist ein uralter Fruchtbarkeitsmythos, eine Jahreszeitengeschichte der Altvorderen. Auf diese Weise hat sich das untere Maltatal in die Carinthia I des Geschichtsvereins von Kärnten hineingeschrieben. Wer sich für diese Besonderheit interessiert, findet sie in der Ausgabe 2022, die im Dezember erscheint. Flurnamen wären nicht so kostbar, wenn sich damit nicht viele Elemente eines längst verschwundenen Kulturlebens öffnen ließen. Hier wurde eine Geschichte entdeckt, die man sich noch weit vor dem sagenumwobenen Domitian aus Millstatt in der Region erzählt hat.

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    Wer mehr darüber wissen möchte, findet eine gute Zusammenfassung unter Kalvarienberg [Anm: offenbar eine deutsche Übersetzung des Wikipedia-Artikels Calvary].

Literatur

Wörterbücher

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Mittelhochdeutsches Wörterbuch: Lexer, Matthias: „grüen-mât“. Wörterbuchnetz Trier, woerterbuchnetz.de (besucht am 19.04.2023).

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/23, woerterbuchnetz.de (besucht am 19.04.2023).

Bayern Dialekte Online (BDO): Dialektologisches Informationssystem von Bayerisch-Schwaben (DIBS). Ein Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Hier unter „Sapin“, lexhelfer.dibs.badw.de (besucht am 19.04.2023).

Quellen

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Die Kärntner Geschichtsquellen 811–1202, in: August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta Historica Ducatus Carinthiae. Geschichtliche Denkmäler des Herzogtums Kärnten, Bd. 3, Klagenfurt 1904, S. 238, Nummern 582 als auch 584–586, Online: ark:/13960/t8tb1dw59.

Kininger, Katrin: Fond Urkunden Suben (1142–1397), in: monasterium.net, hier Stiftsgeschichte, Online: monasterium.net (besucht am 19.04.2023).

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Zingerle, Ignaz Vinzenz: Schildereien aus Tirol, Bd 1, Innsbruck 1877, hier eine Aufzählung auf S. 139, Online: urn:nbn:de:bvb:12-bsb11369266-5.

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Ulrike Mengeú: Eine Grenze, ein locus und eine gruone Leiten. In: Aus Gmünds vergangenen Tagen, Publikationen Stadtarchiv Gmünd in Kärnten, November 2022. Online: ark:/65325/d60071.

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