Helmut Pfeifhofer – ein Ehrenring-Träger im Porsche-Fieber
Reinhard Kager, Millstatt

Der heute 86-jährige Gmünder Ehrenringträger Helmut Pfeifhofer zählt zu den wenigen, noch lebenden Zeugen dieser Zeitspanne, als sich die Ahnen der heutigen Porsche-Dynastie mit ihrem Unternehmen für wenige Jahre auf der Karnerau niederließen (November 1944–Anfang 1951). Prof. Ferdinand Porsche samt seinem gleichnamigen Sohn, genannt Ferry, zogen mit ihrem Konstruktionsbüro hinter die Fassade einer unverdächtigen Holzfabrik ein. Damals war Helmut Pfeifhofer ein Bub mit gerade sechseinhalb Jahren. Dass nicht nur der allererste Porscheflitzer, sondern mit ihm auch der erste glühende Porsche-Fan überhaupt aus Gmünd stammt, das erzählt die nun folgende Geschichte aus dem Stadtarchiv! Sie transportiert nicht nur die Seele des heutigen Porsche-Museums, es ist auch ein Beitrag zur Kärntner Nachkriegsgeschichte in der Region Lieser-/ Maltatal. Jeder Anfang besitzt einen ganz besonderen Zauber – und verzaubert hat es den in Gmünd heranwachsenden Unternehmersohn Helmut aus der Eigentümerfamilie der Wollwarenfabrik Pfeifhofer in der Unteren Vorstadt von Beginn an.

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Ein Spaziergang gegen das Vergessen: Mit einem kleinen Wörterbuch für den Tschiernock-Hang
Ulrike Mengeú

Auf dem vorerst letzten Spaziergang durch die Flurnamen der Stadtgemeinde Gmünds wechseln wir über die Lieser auf den Abhang des Tschiernocks (2088 m). Diesmal interessiert der Bereich zwischen dem Platzgraben und dem Bergausläufer entlang des Nöringgrabens südlich Gmünds. Frido Kordon überliefert uns auf seiner händisch gezeichneten Karte einige Namen, die kein Kartenwerk zeigen wie z. B. den Landfraßgraben als Schrottengraben. Auf dem Nord-Süd gerichteten Ausläufer des Tschiernocks vermerkt er neben dem Rest (1425 m) und dem Gaiszipf (1568 m) noch das Brauseck (1816 m). Der westliche Bergausläufer liegt mit seinem Schlöfkogel bereits außerhalb der Stadtgemeinde Gmünd. Dieser landete von seiner Mundart befreit als Schlafkogel aber auch Schlafkopf (1684 m) in den Kartenwerken. Zu dessen Füßen befinden sich Trasischk und Treffling. Die linksseitigen Hänge der Lieser (KG Landfraß und KG Puchreit) gehören noch nicht lange zur heutigen Stadtgemeinde Gmünd. Anfangs zinsten dort die meisten Huben an das Kloster Millstatt, gingen aber nach Auflösung des Jesuitenordens (1773) in die staatliche Verwaltung über. Das ehemals namengebende Puchreit im Osten Gmünds liegt bereits über die Kuppe des Rests hinweg im Nöringgraben. Erst 1958 fiel der entsprechende Teil der KG Puchreit an die Stadtgemeinde Gmünd, der Rest blieb bei der Gemeinde Krems.

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Über Anger, Auen und Tratten und verschwundene Wehre
Land Kärnten / CC-BY

Rund um die Stadtmauern von Gmünd tauchen die Begriffe Anger, Au oder Tratte mit unterschiedlichen Kombinationen auf. Namen wie Moosanger, Karnerau oder Riesertratte hören sich selbstverständlich an. Oberflächlich betrachtet sind es bekannte Wörter, sie klingen deutsch. Verstehen wir aber auch, was sie bedeuten? Über die mündliche Überlieferung dieser Flurnamen bewahren sie vor allem Informationen über die alte Kulturlandschaft in der Umgebung Gmünds.

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Lax-Hube: Von zu wenig Ertrag und den Laichzügen der Seeforelle
Ulrike Mengeú

Mit dem Namen Lax verbinden sich in Gmünd ganz spezielle Aspekte. Diese begründen sich in der Gmünder Bürgerfamilie Lax, die ihren Wohnsitz im Lax-Haus am Hauptplatz hatte. So ist es in mehrfacher Hinsicht wert, sich diesem Namen zu widmen und den Hintergrund zu entdecken. Je tiefer man in dieses Wort taucht, umso deutlicher wird seine Vielfältigkeit. Das woerterbuchnetz.de zeigt sein Bedeutungsspektrum. Die Auslegung erstreckt sich vom Fisch bis hin zu einer Geländeformung durch Wasser und wandelt sich mit dem mundartlichen lax zu einem vollkommen anderen Sinn. In Kärnten ist seine Verwendung eng mit dem Element Wasser und den wandernden Fischen verbunden. Das Grundwort Lachs für den zum Zwecke des Laichens flussaufwärts schwimmenden Fisch zeigt sich in den alten Sprachen nahe dem romanischen Wasserwort lacus. Für die nördlichen Sprachfamilien, aus der Heimat des Lachses, belegt sich ein laxey/læx, für das Slawische ein *losós und im Althochdeutschen landet es als lahs, mit dem in Kärnten auch die Seeforelle bezeichnet wurde. Auf diese sprachliche Besonderheit des Kärntner Lax‘n verweist bereits das alte Grimm’sche Wörterbuch. Welcher Sprachfamilie dieses uralte Kärntner Wort Lax’n letztendlich entstammt, ist hier nicht Thema. In der Vergangenheit wanderten jedenfalls etliche Sprachen durch die Region.

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